Animation Avantgarde verfolgt eine klare Mission: Es geht darum, internationale Wettbewerbsprogramme aus den Bereichen Experimentalfilm, digitale Medien, Video und Animation zusammenzustellen, wobei wir uns auf Arbeiten abseits ausgetretener Pfade konzentrieren.
Dass der Animationsfilm heuer wieder anteilsmäßig stark vertreten ist, leitet sich von den Einreichungen ab. Neben Computeranimation, Motion Graphics und Puppentrickfilm kommt ein guter Teil aus dem Bereich des gezeichneten und gemalten Filmes, wobei sich zwischen figurativ-gegenständlichem und experimentellem oder abstraktem Film eine Vielzahl an Facetten zeigen. Eine kleinere Gruppe von Filmen benutzt keine Animationstechnik, sondern Found Footage oder Realfilm oder ist aufgrund seines medienreflexiven Ansatzes eher dem Konzept Avantgardefilm zuzurechnen.
Wir freuen uns in diesem Jahr über die Teilnahme von einigen prominenten Namen: Don Hertzfeldt philosophiert in seinem erstmals digital produzierten World of Tomorrow über die Zukunft, während Jerzy Kucia mit Fugue for Cello, Trumpet and Landscape ein weiteres Kapitel seines poetisch experimentellen 'Lebensfilmes' vorlegt. Die Malerei steht immer wieder im Mittelpunkt, sei es im experimentell expressiven You look like me von Pierre Hébert, dem humorvoll narrativen Immer müder von Jochen Kuhn oder dem pessimistischem Kommentar zur Menschheit Hipopotamy von Piotr Dumala. Anouk De Clercq denkt in ihrem Materialfilm Black über das Kino nach, zwischen Kino- und Theaterinszenierung pendelt Evidence of the Not Yet Known von Maria von Hausswolff, Abstraktion pur findet sich in Barcode III.0 von Adriaan Lokman.
Wir freuen uns aber ebenso über zahlreiche Arbeiten junger Talente, die klassische Konzepte aufbrechen und durchmischen. Außergewöhnliche Musikvideos von Theodore Ushev, Laura Gines und Pelin Kirca sowie Humorvolles von Christian Larrave, Frédéric Bonpapa oder Ian Otto runden das insgesamt 37 Filme umfassende Programm ab.
ASIFA AUSTRIA zeichnet den besten dieser Filme wieder mit dem mit € 2000,- dotierten ASIFA AUSTRIA Award aus. Darüber hinaus wird eine FilmemacherIn mit einer einmonatigen Residency im quartier21/MQ in Wien und € 1050,- prämiert.
Beide Preisentscheidungen fällt eine internationale Jury, bestehend aus dem Filmemacher und Künstler Thorsten Fleisch, die Kuratorin und Festivalleiterin Noel Palazzo, sowie der Künstlerin und Lektorin Tanja Widmann.
Die Kuratoren der drei Animation Avantgarde Programme sind wieder Wiktoria Pelzer und Thomas Renoldner.
Die drei Filmprogramme von Animation Avantgarde:
Animation Avantgarde 1: MITTWOCH, 27.05.2015 - 16:30,
Stadtkino im Künstlerhaus, 77 min
Animation Avantgarde 2: FREITAG, 29.05.2015 - 21:30,
Stadtkino im Künstlerhaus, 82 min
Animation Avantgarde 3: SAMSTAG, 30.05.2015 - 19:00,
Stadtkino im Künstlerhaus, 77 min
In Zusammenhang mit Animation Avantgarde:
Animation Avantgarde Reception
Donnerstag, 28.5.2015, 16:00, Mobiles Stadtlabor / VIS-à-VIS Festivalcafé
Nach dem grossen Erfolg im Vorjahr findet die Veranstaltung heuer zum zweiten Mal statt. Die perfekte Gelegenheit, um die Gäste und Künstler von Animation Avantgarde und des Programms 30 Jahre ASIFA AUSTRIA persönlich zu treffen.
Gastgeber: Wiktoria Pelzer, Thomas Renoldner und Stefan Stratil.
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Cristina Picchi, Lei Lei
Die beiden Artists in Residence im MQ Wien gestalten nacheinander je eine Ausstellung Im Asifakeil.
Als erste wird Cristina Picchi am 3. 6. 2015 um 18:30 ihre Multi-Screen-Video-Installation „Impossible Landscapes“ eröffnen. Danach, im Juli und August 2015 wird die Installation des chinesischen Animationsstars Lei Lei im Asifakeil zu sehen sein.
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Die Filmprogramme im Detail:
Animation Avantgarde 1
Das Programm spannt einen großen stilistischen und thematischen Bogen – vom filmischen Raum über Zukunftsvisionen bis hin zur Poesie. Es beginnt in der Dunkelheit, wie der Eintritt in den Kinoraum (The Set), und lässt uns dort vermeintliche Verbrechen (Evidence of the Not Yet Known), innere Welten (A Blue Room) und gedehnte Zeiten (00:08) wahrnehmen.
Zwischen Retro-Futurismus (I-Instruments) und Blicken in die Vergangenheit, die scheinbar zum Leben erweckt wird (Empire), bewegen sich abstrakte Vögel mit Leichtigkeit auf ihren Ästen (Birds) und tritt Film mit dem Projektor in einen Dialog (Scribbledub). Wir begegnen hier auch einigen bekannten Namen des Animationsfilms: Im neuen Film von Jerzy Kucia tauchen wir in dessen poetische Welten ein, Immer Müder erzählt von absurden Situationen, in denen sich Jochen Kuhns Figur befindet, und zuletzt entführt uns Theodore Ushev in eine bunte Welt der surrealistischen Formen.
Programm:
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THE SET - The Set
CZ / 2014 / 08 min 20 sec / Englisch
Ein Film über das Filmemachen und über Sichtweisen, Blickwinkel, Proportionen und Illusion. Das Bild ist schwarz, wir hören nur eine Erzählerstimme, doch bald erscheint ein Lichtpunkt, an den sich das Auge sofort heftet, um sich zu orientieren. Doch was sehen wir? Wir bewegen uns kontinuierlich darauf zu, und je näher der Lichtpunkt kommt, desto klarer wird der Setaufbau. Am Ende blicken wir in die Kameralinse. Doch ist es ein Film? Ein Making of? Oder, wie die Stimme erzählt, ein Raubüberfall?
Regie: Dalibor Knapp
Drehbuch: Dalibor Knapp
Kamera: Ondřej Hudeček
DarstellerInnen: Phillip Ross, Dalibor Knapp, Ondřej Hudeček,
Kamila Dohnalová, Fabiana Mertová, Michael Henzl, Jiří Nohejl, Jakub Kučera, Pavel Neškudla
Sound: Lukáš Ujčík
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EVIDENCE OF THE NOT YET KNOWN
SEUS / 2014 / 06 min 30 sec / kein Dialog
Maria von Hausswolff setzt uns in ein imaginäres Drehtheater, in dem Szenen und Bilder an uns vorbeiziehen. Zunächst wirken die Bilder idyllisch, doch schnell wird klar: es ist etwas passiert. In sehr filmischen Schwarz-Weiß-Bildern, die teilweise wie eingefroren wirken, zieht uns der Film in ein Verbrechen hinein, das wir nicht erklären und auch nicht ganz erfassen können. Wie ein Panorama gleiten die Szenen an uns vorbei, um uns dann, zurück am Ausgangspunkt, wieder zu entlassen. Der repetitive Soundtrack verstärkt den Eindruck eines frühen mechanischen Bilderpanoramas.
Regie/Drehbuch: Maria von Hausswolff
Kamera: Adam Wallensten
DarstellerInnen: Stine Fischer Christensen, Camilla Magid, Cornelius Edwards, Björn Kämmerer, Santos Vasquez.
Musik/Band: Anna von Hausswolff, Robin Rimbaud,
Sound: Anne Gry, Friis Christensen
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A BLUE ROOM - Blue Room
FR / 2014 / 14 min 26 sec / Polnisch
"Ein Mann erwacht in einem blauen Zimmer. Er ist gefangen und kann nicht entkommen.
Ein Fenster ist seine einzige Verbindung zur Außenwelt. Es filtert die Wirklichkeit auf sehr mysteriöse Weise." (Tomasz Siwinsky) "A Blue Room" ist nicht nur eine Metapher für die Problematik menschlicher Wahrnehmung und Kommunikation, sondern erzählt auch in eindrucksvollen, malerischen Bildern vom Bewusstsein seines Protagonisten. Nach einem schweren Unfall tauchen Bruchstücke der Erinnerung auf, die von albtraumhaften Ängsten und Sehnsüchten durchsetzt sind und schlussendlich zu einem klaren Bild werden.
Regie/Drehbuch/Kamera/Animation: Tomasz Siwinski
DarstellerInnen: Masza Bogucka, Wojciech Poradowski, Antoni Lemanski, Jedrzej Lemanski
Musik/Band: Rémi Boubal
Sound: Lionel Guenoun
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00:08
JP / 2014 / 05 min / kein Dialog
Der Titel 00:08 verrät zunächst nur etwas über die bearbeitete Sequenz des Films. 8 Sekunden. Dies kann im Animationsfilm bereits viel sein, bedenkt man, dass oft jedes einzelne Bild mit der Hand angefertigt wird. Kubo spielt mit der Zeit und dehnt die besagten 8 Sekunden zu einer 5-Minuten-Sequenz. Was als etwas Alltägliches beginnt - eine Tasse, eine Person, Kaffetrinken - wird immer mehr zum abstrakten Spiel der Formen und visualisiert das subjektive Erleben von Zeit. Auch die Gegenstände dehnen sich, verschwimmen vor den Augen und nehmen schließlich neue Formen und Bedeutungen an.
Regie/Animation: Yutaro Kubo
Musik/Band: Miki Sakurai
Sound: Ikumi Takahashi
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SCRIBBLEDUB - Scribbledub
GB / 2014 / 03 min / Kein Dialog
Ein Gespräch zwischen Projektor und Film, zwischen Sound und Bild. Ein sinnlicher Scratch-Film. Ross Hogg montiert und kratzt auf Filmmaterial, filmt die Projektion und schafft einen wunderbaren Rhythmus, der beim Schauen und Hören Freude bereitet und in visueller Musik aufgeht. Der Film ist Protagonist und Trägermaterial selbst, an dem und auf dem gearbeitet wird.
Regie/Animation: Ross Hogg
Musik/Band/Sound: Robbie Gunn
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BIRDS
DE / 2014 / 01 min 29 sec / Kein Dialog
Eine kleine humorvolle Studie über Character-Design und Abstraktion: Nur die Füßchen sind noch übrig von den Vögeln, deren Körper abwechselnd aus ineinander gewundenen Regenwürmern, Vogelhäusern, Knochen, Blättern oder anderen Materialien bestehen. Zeitguised schaffen Irritationen an unerwarteten Orten und mit den alltäglichsten Dingen. Und erinnern so auch an die Fähigkeit unserer Fantasie, aus den kleinsten Komponenten etwas Bekanntes zu schaffen. So wippen wir mit den absurden, surrealen Kreaturen zum Reggaesound mit.
Regie: ZEITGUISED
Studio Musik/Band: Marian Pramberger with Matt Frodsham
Animation: Zeitguised with Matt Frodsham, Chris Hoffmann, Katha Niedermeijer
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I-INSTRUMENTS - I-Instruments
BE / 2013 / 03 min 45 sec / Englisch
In zeitgemäßem Vintage-Look - also Filmmaterial vortäuschendem, vergilbtem Schwarz-Weiß mit digital erzeugten Schmutzflecken und Filmkratzern - gestaltet German Herrara seine Abschlussarbeit an der LUCA School of Arts in Ghent. Einem fiktionalen "Zentrum für Wahrnehmungserweiterung" widmet er drei mit modernsten Mitteln der Motion Graphics gestaltete parodistische Werbefilme. Dass er dafür umfassende Recherchen im Bereich des animierten Propagandafilms betrieben hat, wird rasch deutlich. Das Versprechen einer durch Technologie ermöglichten "besseren Zukunft" bildet den thematischen Fokus.
Regie/Drehbuch/Kamera/Animation: German Herrera
DarstellerInnen: Amy Weiss (voice)
Musik/Band: Tom Peters, Terry Devine-King
Sound: Peter Schön
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IMMER MÜDER - ALWAYS TIRED
DE / 2014 / 06 min 07 sec / Deutsch
Jochen Kuhn zählt ohne Zweifel zu den Stars des deutschen Animationsfilms. Mit seinen stark an der Malerei orientierten Filmen, die er meist mit lakonischen bis humorvollen Kommentaren in sehr entspanntem Tonfall unterlegt, hat er seine unverwechselbare filmische Sprache entwickelt, die er laufend verfeinert. Immer müder schildert zuerst alltägliche, dann immer grotesker werdende , schließlich traumhaft surreale Situationen der Müdigkeit eines alternden Mannes, um schließlich versöhnlich festzuhalten, dass wir alle eigentlich immer fürchterlich müde sind.
Regie/Drehbuch/Kamera/Musik/Animation: Jochen Kuhn
Sound: Olaf Meltzer
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EMPIRE - Empire
AU / 2014 / 07 min 47 sec / Kein Dialog
Dirk de Bruyn verwendet in „Empire“ historische Fotografien, die aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammen. Die Bilder zeigen Straßenszenen in Melbourne sowie den Besuch des Duke und der Duchess of York im Jahr 1927. Durch das Alternieren zwischen zwei Bildern entsteht ein Flickereffekt, der Bewegung vortäuscht und den Bildern eine faszinierende Dreidimensionalität und Tiefe verleiht. Mit diesem fast tranceartigen Effekt werden sie quasi zum Leben erweckt. De Bruyn arbeitet in seinen experimentellen Animationsfilmen und Live-Performances fast ausschließlich mit Filmmaterial.
Regie: Dirk de Bruyn
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FUGA NA WIOLONCZELE, TRABKE I PEJZAŻ -
Fugue for Cello, Trumpet and Landscape
PL / 2014 / 18 min / Kein Dialog
Seit 1972 hat Jerzy Kucia 13 Kurzfilme geschaffen, die zusammen wie ein großer 'Lebensfilm' wirken, in dem bestimmte Themen wiederkehren und vertieft werden. Auch in Fugue for Cello, Trumpet and Landscape begegnen wir dem Thema der Reise. Am Fenster der Wahrnehmung streichen Erinnerungen vorbei, und ein zentrales Interesse Kucias, dem Zuschauer zwischen teils autonom verlaufender Ton- und Bildebene ein Assoziationsfeld für Eigenes aufzuspannen, ist wieder beeindruckend umgesetzt. Zum Ende finden wir uns in der Kälte einer Winterlandschaft, die von einer großen Traurigkeit kündet.
Regie/Animation: Jerzy Kucia
Drehbuch: Jerzy Kucia, Agnieszka Kucia
Kamera: Leszek Skuza, Janusz Wierciak
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SONÁMBULO - The Sleepwalker
CA / 2015 / 04 min 20 sec / Kein Dialog
„Opa, hey!“ Formen tanzen, verformen und verfolgen sich, und sie sehen dabei aus, als wären sie einem Kandinsky-Bild entsprungen. Der neue Film von Theodore Ushev ist ein surrealistisches Stück mit der Musik von Kottarashky & The Rain Dogs, für die er zuletzt ein Musikvideo produzierte. Die Balkan-Sounds verstehen sich ebenso spielerisch wie die Animation: Phantasie und Träume vermischen sich, huschen über die Leinwand, inspiriert vom Gedicht Sonámbulo von Federico García Lorca
Regie/Drehbuch/Animation: Theodore Ushev
Musik/Band: Nikola Gruev / Kottarashky
Sound: Olivier Calvert
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Animation Avantgarde 2
Wo seit Jahren das Ende von Film und Kino herauf beschwört wird, setzen sich KünstlerInnen gerade jetzt (und vielleicht genau deswegen) wieder verstärkt damit auseinander – sei es nun die Gigantomanie der Hollywoodstudios (Twelve Tales Told), die Eigenschaften und Fragilität von Filmmaterial (Black) oder auch das Aufgreifen und Neuverarbeiten von Meisterwerken der Filmgeschichte (Odessa/Stairs/1925/2014). Don Hertzfeldt, Meister des absurden, schwarzen Humors und Spezialgast des Festivals dieses Jahr, präsentiert seinen jüngsten und preisgekrönten Film World of Tomorrow in diesem Programm. Auch der Kanadier Pierre Hébert ist mit seinem neuen Film You look like me vertreten, und zwischen Tennis spielenden Puppen und staunenden Affen spannt sich letztendlich ein Programm der Gegensätze mit Themen wie Identität und Folklore oder Gewalt und Psychosen. Doch das letzte Wort hat Obstsalat.
Programm:
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TWELVE TALES TOLD
AT / 2014 / 03 min 51 sec / Kein Dialog
Die liebliche Musik von Disneys Signation wird angestimmt, wir befinden uns im Sinkflug durch zarte Wolken auf das nächtliche Panorama einer Märchenwelt. Doch jäh wird die Illusion zerschnitten und die Logos und Melodien anderer Hollywood-Studios brechen im Stakkato ins Bild. Lurf verdichtet die Symboliken von Selbstverherrlichung und großer Geste zu einer neuen Hymne des Gigantismus und komponiert einen Song, der durch Repetition die pompöse Übertriebenheit aufdeckt. Die Einleitung wird zum Hauptteil und neu geordnet, und was sich unterscheiden will, wird als ewig gleich entlarvt.
Regie: Johann Lurf
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BLACK
BE / 2015 / 04 min 33 sec / Kein Dialog
Mit Black stellt Anouk De Clercq die Frage nach dem Filmmaterial, dem Kino und was eigentlich „Original“ im Zusammenhang mit dem Medium Film bedeuten kann. Schwarz. Schwarz und stumm, aber voller Gedanken begegnet den ZuschauerInnen der Film, der sich im Laufe der Jahre und Vorführungen verändern wird. Jedes Screening bleibt singulär und verändert das Erlebnis für das zukünftige Publikum. Ein bewusstes Experiment, das bereits im Material angelegt ist und ganz maßgeblich von außen beeinflusst werden wird: egal ob durch Transport, Aufbewahrung oder letztlich das Vorführen des Films.
Regie: Anouk De Clercq
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HIPOPOTAMY - Hippos
PL / 2014 / 12 min 29 sec / Kein Dialog
Der Film beginnt mit einer tiefen Schwärze, in der er später auch wieder enden soll. Eine Kamerafahrt bringt eine Gruppe nackter Frauen ins Bild, die mit ihren Kleinkindern in einem Fluss baden. Eine scheinbare Idylle, Kinderlachen. Doch die Musik lässt schon den Bruch der friedlichen Situation erahnen. In sich immer wieder sequenziell wiederholenden Bildern, Bewegungen und Gesten entsteht eine Choreographie der Gewalt. Zwischen Mann und Frau, zwischen Macht und Ohnmacht. Schwer lässt sich erahnen, wo hier der Kreislauf beginnt und ob es möglich ist daraus auszubrechen.
Regie/Drehbuch: Piotr Dumała
Kamera: Mateusz Michalak
Musik/Band: Alexander Balanescu
Sound: Jacek Hamela
Animation: Pawel Debski, Piotr Dumala
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DESCENT
NL / 2014 / 01 min 28 sec / Kein Dialog
Eine Keramiktasse fällt zu Boden und zerspringt in viele Teile. Dies ist der Ausgangspunkt für Johan Rijpmas Film Descent. Er macht sich über den Scherbenhaufen her und fügt die Teile wieder zu neuen Strukturen und Formen zusammen. Rijpma visualisiert in seinen Arbeiten das Zerlegen von alltäglichen Gegenständen und das damit einhergehende Entstehen von neuen Formen. Die frisch generierten Skulpturen widerstehen damit dem destruktiven Moment des Zerfalls. Die neuen Formen wachsen in die Höhe und scheinen so auch der Gravitation widersprechen zu wollen.
Regie/Kamera/Sound/Animation: Johan Rijpma
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JEU DE PAUME
DE/CH/US / 2014 / 02 min 52 sec / Kein Dialog
Dass der Animationsfilm auch zu den zeitgenössischen künstlerischen Strategien wie Reenactment oder Architekturfilm seinen, in diesem Falle auch im wörtlichen Sinn verspielten Beitrag leisten kann, beweist Joshua Mosley, indem er ein Tennismatch aus dem Jahr 1907 reanimiert. Für seine Puppenanimation hat er den heute nicht mehr existierenden Schauplatz in einem 5 Meter langen Modell nachgebaut. Die einzigen Akteure sind die beiden Spieler und eine seltsam entfesselte Kamera, das Ergebnis ein unglaublich spannendes und meditatives Gedicht aus Raum, Rhythmus, Bewegung, Licht und Geräusch.
Regie/Sound/Animation: Joshua Mosley
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MEMENTO MORI - Memento Mori
TR / 2014 / 04 min 08 sec / Englisch
Memento Mori, aktuellste filmische Arbeit der in vielen Disziplinen aktiven Künstlerin Pelin Kirca, ist eigentlich das Musikvideo zum Titel Group Autogenics I des New Yorker Musik-Duos The Books. Für das Musikstück wurden nach Aussage von Nick Zammuto Ausschnitte aus hypnotherapeutischen Selbsthilfe-Kassetten verwendet, die die ZuhörerInnen seeeehr müde machen. Pelin Kirca hat dazu einen Film "über das Leben im Allgemeinen" gestaltet. In farblich reduzierten Zeichnungen gestaltet sie surreale Szenen über Jugend und Alter, Realität und Traum, Innen und Außen.
Diese Filmvorführung wird u.a. von der Europäischen Kommission im Rahmen des Informationsprogramms zur EU-Erweiterung unterstützt.
Regie/Drehbuch/Animation: Pelin Kirca
Musik/Band: The Books
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8 BULLETS - 8 bullets
FR / 2014 / 12 min 30 sec / Englisch
Schauplatz Taipei. Wir erfahren nichts über das Motiv des aggressiven Angreifers, aber in den Erinnerungsrückblenden von Gabriel erleben wir einen brutalen Anschlag auf seine Familie, bei dem seine Frau getötet, seine Tochter und er selbst verletzt werden. Monate sind seitdem vergangen, und Gabriel ist besessen vom Wunsch nach Rache und seiner Erinnerung an einen nach Fisch riechenden Mann. Die handwerkliche Umsetzung ist eine außergewöhnliche Mixed-Media-Animation mit starken malerischen Elementen und poetischen, farbintensiven Bildern.
Regie: Frank Ternier
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ODESSA/STAIRS/1925/2014 - Odessa/Stairs/1925/2014
HR / 2014 / 06 min 30 sec / Kein Dialog
Odessa: damals wie heute Spiel- und Austragungsort; und damals wie heute ein politischer Ort, den schon Eisenstein mit Unterdrückung in Verbindung brachte. Die Treppenszene aus seinem unausweichbaren Meilenstein Panzerkreuzer Potemkin - vertont mit der Gegenwart und projiziert auf neue Architektur. Werden die Konflikte verworrener? Undurchsichtiger? Oder tauchen sie nur in scheinbar neuer Form wieder auf? Eine interessante Versuchsanordnung macht “alte“ Bilder zu aktuellen Geschehnissen und die aktuelle Soundkulisse zur Vertonung von immer wiederkehrenden Machtstrukturen.
Regie/Drehbuch/Kamera: Dalibor Martinis
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YOU LOOK LIKE ME
CA / 2014 / 05 min 46 sec / Englisch
Pierre Hébert ist dem VIS Publikum bereits aufgrund seiner Performances bekannt, bei denen er handgezeichnete Animationen live entstehen lässt. Für seinen Kurzfilm You look like me hat er Material aus derartigen Performances aus dem Zeitraum der vergangenen drei Jahre mit neu angefertigten Zeichnungen kombiniert. Ausgangspunkt dafür war eine Tonaufnahme mit Musik und Sprache zu einem Text von Paule Marier, der die individuellen Schicksale vieler Menschen andeutet. Die rasch wieder verblassenden skizzierten Spuren im Film wirken damit wie die flüchtigen Erinnerungen an diese.
Regie/Animation: Pierre Hébert
Drehbuch: Paule Marier
DarstellerInnen voice: Jim Corcoran Musik/Band René Lussier
Sound mixing: Martin M. Messier
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LIGHT MOTIF - Light Motif
FR/GB / 2014 / 04 min 15 sec / Kein Dialog
Frédéric Bonpapa hält fest, dass er in Light Motif ähnlich wie seine Vorbilder Oskar Fischinger oder Norman McLaren die zu Grunde liegende Komposition „Music for 18 Musicians“ von Steve Reich mit zeitgemäßer Computeranimation visualisieren wollte. Die chic konstruierte Innenarchitektur in farblich kräftiger Lichtgebung und streng organisierten Blickwinkeln dient als atmosphärischer Raum, in dem geometrische Elemente angenehm sparsam synchron zur Musik bewegt werden. Mittendrin ein Affe, der hypnotisiert vom Geschehen auch als humoristischer Kommentar gelesen werden kann.
Regie: Frédéric Bonpapa
Animation: Olivier Barré, Barthélémy Boirot, Frédéric Bonpapa, Mathilde Fabry, Romain Pamart, Eric Prebende, Jon Uriarte
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WORLD OF TOMORROW
US / 2015 / 17 min / Englisch
Nach dem Erfolg seiner Kurzfilmtrilogie beendet Don Hertzfeldt mit World of Tomorrow seine Produktionsweise auf Filmmaterial. Die digitale Produktionsweise erweitert sichtbar die Gestaltungsmöglichkeiten, den zentralen Parametern seiner Filmsprache, wie den Strichfiguren, bleibt er dennoch treu. Die Geschichte eines 4-jährigen Mädchens, das von seinem zukünftigen Ich in die Zukunft geholt und mit der absurden Entwicklung der menschlichen Existenz konfrontiert wird, ist für das "Time Out"-Magazin "einer der überzeugendsten Kurzfilme seit Chris Markers Meilenstein La Jetée".
Regie/Drehbuch/Kamera/Sound/Animation: Don Hertzfeldt
DarstellerInnen:Julia Pott, Winona Mae
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O MY - O MY
CH / 2014 / 04 min 31 sec / Kein Dialog
Olga Titus ist bildende Künstlerin und arbeitet in den Bereichen Zeichnung, Malerei, Collage, Fotografie, Objektkunst, Video und Videoinstallation. Die Themen Heimat und Fremdheit sowie Überlagerungen unterschiedlichster kultureller Zugänge finden sich in vielen ihrer Arbeiten, zumal sie Tochter einer Schweizerin und eines indischstämmigen Malayen ist. Das Video O MY ist eine wüste Collage bunter bis kitschiger Bilder und Muster aus einer Palette zwischen Alpenland und Orient, unterstützt von den Melodien einer Zither, die fließende Übergänge zwischen den Kulturen herstellen kann.
Regie/Drehbuch/Kamera/Animation: Olga Titus
DarstellerInnen: Olga Titus
Musik/Band: Ourania Lampropolou
Sound: Ourania Lampropolou
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FRUIT FRUIT
GB / 2013 / 02 min 12 sec / Kein Dialog
Ein weiteres kraftvolles Werk aus dem Labor von „shooting star“ Peter Millard, anhand dessen Bezüge zwischen Avantgarde- und Animationsfilm deutlich sichtbar werden. „Avantgardistisch" erscheint das Kurzschnittverfahren, der experimentelle Umgang mit dem Sound und das Materialbewusstsein: Farbe und Papier treten schon fast abstrakt brachial in den Vordergrund. Typisch für klassischen Animationsfilm: die Aneinanderreihung von "hurt gags", wenn alle möglichen Gemüse- und Obstsorten zerquetscht, zermalmt, deformiert, kurz: fürchterlich gequält werden. Ganz klar: „Animation Brut“.
Regie: Peter Millard |
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Animation Avantgarde 3
Das Programm bewegt sich zwischen klassischen (analogen)Animationstechniken wie Zeichenanimation, Cut-Out oderPuppenanimation und codegenerierten Bilderwelten, CGIund 3D-Techniken. Es beginnt ganz wohlig mit Pastellfarbenund den sanft irritierenden Bilderwelten von Yoriku Mizushirivoller erotischer Andeutungen, als Kontrast knallt uns XeniaLesniewski ihren expliziten Umgang mit Sexualität um dieOhren. Um die Rolle der Frau geht es auch in Tengo Miedo,und zuletzt lässt auch ein (sonnenbebrilltes und rosanes)emanzipiertes Pony nicht alles mit sich machen. Faiyaz Jafrilässt 3D-Bunnies und Werbemessages tanzen und karikiertdamit Real- und Digital Life, wohingegen moon blink undBarcode III.0 sich voll und ganz in der abstrakten Welt derCodes bewegen. Ein Paradewerk für die Verschmelzung vonAnimation und Avantgardefilm liefert back track, der quasi3D-Remix und „Found Footage Stop Motion“ in einem ist.
Programm:
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MAKU - Veil
JP / 2014 / 05 min 26 sec / Kein Dialog
Der Vorhang hebt sich für eine pastellfarbene, unschuldige Durchsichtigkeit und (un-)eindeutige Erotik. Yoriku Mizushiri zeichnet Bilder, die auseinanderfließen, ineinandergleiten und sich irgendwo zwischen Kindlichkeit und Erwachsensein, zwischen Zärtlichkeit und fordernder Klarheit bewegen. Gesten, Rituale, Hände, Sushi und Frauenbeine sind zu sehen, dabei sind die Bilder nie klischeehaft, sondern immer ein bisschen surreal, seltsam und angenehm wunderlich.
Regie/Animation: Yoriko Mizushiri
Musik/Band: Shuta Hasunuma
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HEADSPACE
US / 2014 / 01 min / Kein Dialog
Handgezeichnete, experimentelle Animation nennt Jake Fried seine kurzen Animationsfilme, die er seit 2011 in Serie herstellt. Deutlich ist seine künstlerische Herkunft als Maler erkennbar, und so bezeichnet er seine Filme auch als "moving paintings". Auf einer einzigen Malfläche pro Film entstehen die Zeichnungen durch Überlagerung und Auslöschung mit Hilfe von Tusche, Gouache, Deckweiß und Kaffee. Die Zuschauer werden Zeugen des zeitraffer-artig komprimierten Bewusstseinsstromes des Künstlers, der sich dennoch wie eine Reise durch Außen- und Innenwelt darstellt.
Regie/Sound/Animation: Jake Fried
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BRAIN LAPSE
US / 2014 / 01 min / Kein Dialog
Nach Headspace wählt Jake Fried mit Brain Lapse wieder einen Titel, der auf die individuelle Erfahrungswelt des Künstlers verweist. Wieder werden wir Zeugen der assoziativen Einfälle des künstlerischen Prozesses, die in einem an M. C. Escher erinnernden Zeichenstil zu Papier gebracht werden. Während Head Space noch stärker zentralperspektivisch organisiert war, durchwandert Brain Lapse unterschiedlichste Perspektiven und räumliche Schichtungen. Im Zentrum des Filmes begegnet sich der Zeichner selbst und blickt für kurze Zeit in sein Spiegelbild, um sich rasch wieder aufzulösen.
Regie/Sound/Animation: Jake Fried
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BACK TRACK
AT / 2015 / 07 min / Englisch
back track könnte als Paradebeispiel für Animation Avantgarde gesehen werden, wenn sich hier mit Found Footage eine aus dem Avantgardefilm kommende Tradition mit einzelbildhafter Aufnahmetechnik verschränkt. Virgil Widrich hat für seine dreidimensionale Collage von Filmbildern aus 25 Filmen der 1950er und 1960er Jahre nicht etwa digitale Werkzeuge benutzt, sondern im Aufnahmeatelier bis zu sieben Projektionsflächen räumlich arrangiert, mit liebevoll gebauten Utensilien ergänzt und im Einzelbildmodus mit einer digitalen Fotokamera aufgezeichnet. "Found Footage Stop Motion" sozusagen.
Regie: Virgil Widrich
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MOON BLINK AT / 2015 / 10 min / Kein Dialog
Kohlberger verschreibt sich der Abstraktion, den Farben und der Irritation des Auges. Am Anfang steht das weiße Bild, in dem sich horizontale Linien Richtung oberem Bildrand bewegen. Das Auge versucht sich zu orientieren und huscht von einer Linie zur nächsten, nimmt Krümmungen wahr, sieht Raum und doch Fläche. moon blink ist vollständig mit Codes generiert und zieht uns, gemeinsam mit dem wabernden Sound, in verschiedenen Geschwindigkeiten bis zum Schwindel in seine Welt hinein. Bis man sich nicht mehr sicher ist, was tatsächlich im Bild vorhanden ist und wieviel das Auge erfindet?
Regie: Rainer Kohlberger
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DISCONNECTOR - Disconnector
HK / 2014 / 06 min 30 sec / Englisch
"Hyper-Unrealism" nennt der in New York lebende Faiyaz Jafri eine künstlerische Hauptintention seiner Arbeit. Auf seiner Homepage listet er eine Reihe seiner bevorzugten Charaktere: "Sci-fi plastic surgery vixens, computer generated nymphs, Bambies, voluptuous peaches..." - und wie hier angedeutet changieren die weiblichen Figuren in seinen auf Hochglanz polierten synthetischen Männerphantasie-Welten in der Tat oft zwischen Unschuld und Perversion. "Bored lovers crash a disco simulator while experiencing true pleasure" - so beschreibt er die Essenz seiner neuesten Arbeit.
Regie/Drehbuch/AnimationMusik/Band/Sound: Faiyaz Jafri
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BARCODE III.0
NL / 2013 / 08 min 30 sec / Kein Dialog
Adriaan Lokman wurde weltbekannt, als das eher als traditionell bekannte älteste Animationsfilmfestival der Welt in Annecy 2002 den Hauptpreis seiner Arbeit Barcode verlieh. Barcode III.0 greift das Grundkonzept wieder auf und erweitert und verfeinert die Darstellungsmöglichkeiten mit Hilfe aktuellster 3D-Software. Dabei werden in einer streng geometrisch organisierten "Bühne" aus regelmäßig angeordneten Stäben in teils rasender Geschwindigkeit Lichtquellen animiert, die in Kombination mit den Kamerabewegungen überraschende abstrakte Kompositionen entstehen lassen.
Regie/Animation: Adriaan Lokman
Musik/Band/Sound: Erik Stok & Jeroen Verheij
DarstellerInnen: Pascale Fauveau
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HYPOZENTRUM - Hypocentre
DE/AT / 2013 / 14 min 35 sec / Deutsch
Xenia Lesniewski hat in ihrem Studium bei unserem letztjährigen Stargast Mariola Brillowska in Offenbach fraglos wichtige Inspirationen für die eigenen Animationsfilme mitgenommen. Zeichentrick in knalligen Farben, gern von zeitgemäßer Musik getrieben, kraftvoll, persönlich, provokativ, sexuelle Fantasien zeigend, und: philosophierend. Dabei hat Xenia Lesniewski ganz klar ihre eigene Sprache gefunden: "Bunt anthropologisch flitterndes Konfetti, bei dem furiose Erschütterungen notdürftig zwischen seelischen Artefakten am Erregungshorizont niederrieseln."
Regie/Drehbuch/Kamera/Sound/Animation: Xenia Lesniewski
DarstellerInnen: Hanno Schnegg, Xenia Lesniewski
Musik/Band: Gunter Adler
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TENGO MIEDO - I Am Scared
ES / 2014 / 03 min 30 sec / Spanisch
Laura Ginés und Joan Pacheco verwerten in ihrem Musikvideo die Bilderwelten spanischer Werbung der 60er Jahre. Die Frauenfiguren auf den Plakaten und in den Werbespots unterstreichen und kontrastieren gleichzeitig den Konflikt des Songs, der von einer Frau erzählt, die einen Mann so sehr liebt, dass sie sich fürchtet, eine Beziehung mit ihm einzugehen, um nicht in Gefahr zu geraten, ihn zu verlieren. Die verspielte und lustvolle Cut-Out-Animation zeichnet aber auch die Rolle der Frau zu dieser Zeit nach, zwischen braver Hausfrau und projiziertem Schönheitsideal.
Regie/Drehbuch: Laura Ginès
Musik/Band: Maria Rodés
Sound recording: www.chesapik.com
Animation: Laura Ginès and Joan Pacheco
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RIDICULOUS ILLUSION - ridiculous illusion
CN / 2014 / 06 min 24 sec / Chinesisch (Vereinfacht)
Wozu braucht man eigentlich einen Zug zum Südpol? Ridiculous Illusion besteht aus vier Episoden, die zunächst scheinbar nicht zusammenhängen. Bei näherer Betrachtung beschäftigen sie sich aber alle mit „dem Absurden“, wobei „ridiculous“ hier auch für „lächerlich“ stehen kann. Die kleinen Szenen bearbeiten dieses Thema stets auf ihre eigene Art, Technik und Erzählweise. Und so hagelt es auch mal ur-böse und ur-gefährliche Zigaretten-Meteoriten!
Regie: Lee Ang
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DAY OF THE DUTCH - Day of the Dutch
NL / 2015 / 05 min / Kein Dialog
Martha Colburn ist bekannt für ihre Kurzfilme und Live-Performances, in denen sie, radikal analog, in Cut-Out-Technik Figuren aus Politik und Pop brachial animiert und ihren ureigensten Stories gefügig macht, trashig, humorvoll, oft auch politisch engagiert. Im Puppentrickfilm Day of the Dutch zeigt sie den Lebensalltag einer Skelett-Familie, die den traditionellen kleinbürgerlichen Standards verpflichtet ist. Blöderweise wird die Tochter bei einem Unfall getötet, doch im an mexikanische Totenfeste erinnernden Jenseits lebt sie - als Skelett eigentlich logisch - munter weiter.
Regie/Drehbuch/Kamera/Animation: Martha Colburn
Musik/Band/Sound: Felix Kubin and Nikos Kandarakis
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MISSING ONE PLAYER - Missing one player
CN / 2015 / 04 min 20 sec / Kein Dialog
Texturen, Muster und Farben: Aus vielen verschiedenen Materialien, die wie Teile aus alten Magazinen wirken, schneidet der chinesische Animationskünstler Lei Lei seine Geschichten aus. Ungewohnt düsterer als in den vorhergehenden Filmen erzählt der zweite diesjährige VIS-Artist-in-Residence (Juli) von einer untergehenden Welt, von Freundschaft und vom Majong spielen.
Regie/Drehbuch/Kamera/Animation: Martha Colburn
Musik/Band/Sound: Felix Kubin and Nikos Kandarakis
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LESLEY THE PONY HAS AN A+ DAY!
US / 2014 / 04 min 08 sec / Englisch
Lesley, das rosa Pony, hat einen tollen Tag! Fröhlich singend hüpft es durch die Straßen von Merryville, vorbei an tanzenden Tulpen und winkenden Affen, um ihren Freund, den Fürsten, zu treffen. Doch dann ziehen über der bonbonbunten Märchenwelt plötzlich dunkle Wolken auf. Lesley, you have so much potential!.
Regie/Animation: Christian Larrave
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Projektleitung: Thomas Renoldner
Das Konzept zu Animation Avantgarde wurde ursprünglich gemeinsam von Daniel Ebner, Wiktoria Pelzer und Thomas Renoldner entwickelt.
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