Leo Schatzl: Super 8 Interjections
Einige Arbeiten Leo Schatzls suchen immer wieder das „Reale“ und dessen mediale Konstitution bzw. Inszenierung zu thematisieren.
Die durch eine unablässige Mediatisierung hervorgerufenen Transformationen und Metamorphosen der Realitiät bzw. des Gesehenen als Realitätsinstanz stehen im Zentrum seiner Arbeit. Den reflex-reflektierenden Inszenierungen sind sowohl die materiellen Räume und Wirklichkeiten als auch die zum Einsatz kommenden Medien wie Fotografie, Video und Computergrafik ausgesetzt. Diese verengen sich aber nicht allein auf den „dokumentarischen“ Gebrauch, sondern exponieren sich parallel zum materiellen Geschehen in ihrer autonomen „selbstgenügsamen“ Autoreferenzialität – die mediale „Spiegelung“ bricht sich an den abgebildeten Objekten, an deren „Wirklichkeit“ und transformiert damit meist die gesamte Inszenierung in ein mediales Ereignis.
Die Präsentation der Mediatisierungsmechanismen wird zu einem erneuten Mediengeschehen. Erwin Fiala, 1996
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Asifakeil, 04.09.2010 - 30.09.2010
Eröffnung, 03.09.2010, 19:00 Uhr, RaumD/quartier21
Täglich durchgehend 10:00 bis 22:00
Ausstellung im "ASIFAKEIL", MQ - MuseumsQuartier
quartier21 (electric avenue)
Museumsplatz 1, 1070 Wien
Eintritt frei
Eine Veranstaltung von ASIFA AUSTRIA
http://www.asifa.at
1) Still aus: MOBILE MATRATZE (A 1988, ULB, color, stereo, 3:40 Min). Mobile Matratze war ursprünglich eine spontane Aktion am Linzer Urfahrmarktgelände. Eine Federkernmatratze wurde auf ein Fahrgestell mit 2-Takt-Motor montiert und in unkontrollierbare Fahrt versetzt.
2) Still aus: SW-EGO v.4 (A 1990, S-8/ Umatic-LB, S/W, stereo, 4:30 Min). Die mit einer S-8-Kamera aufgenommene Einzelbildsequenzen von Selbstportraits wurden, in verschieden Module (Frame-Serien) zerlegt, elektronisch bearbeitet und schliesslich als rhythmisch variables Clip in Rauminstallationen bzw. Videoobjekten eingesetzt.
3) Still aus: AKZIDENZ (A 1991, ULB, color, stereo, 5:10 Min). Ars-Electronica, Linz 1991: Ferngesteuerte PKWs werden entlang einer eigens errichteten Fahrbahn beschleunigt und über eine Rampe in Schalungen ‚geschossen‘, die mit weichem Beton gefüllt sind. Bei sechs Durchläufen treffen drei Vehikel ihr vorgesehenes Ziel und hinterlassen Negativabdrücke des Moments ihrer Kollision. Die ausgehärteten Betonplatten werden als ‚museale‘ Skulpturen im Stadtraum aufgestellt .
4) Still aus: OXO WONDER VISION #2 (A 1996, Umatic-LB/ VHS, color, stereo, 3:30 Min).
Videomaterial der gleichnamigen Installation: 2 Kochplatten mit großen Suppentöpfen (X). Dazwischen ein TV-Monitor (O). Anstelle der Antenne ragen aus dem Monitor zwei Rohre, an deren Ende jeweils ein nach unten gerichteter Trichter befestigt ist. Diese "Trichterantennen" saugen den Dampf auf, der aus den Suppentöpfen aufsteigt. Auf dem Bildschirm zeigt sich - je mehr Dampf, desto deutlicher - das bewegte Bild des kondensierenden Dampfes. Das Monitorbild füllt sich langsam aber zunehmend mit Suppe.
5) Still aus: TABU ZONE 2 ( A 1998, S-8/ DV, color, stereo, 4:10 Min). Das Projekt Tabu Zone 2 (1993-98) war eine Produktion des Festivals der Regionen (OÖ.) und wurde in der mühlviertler Gemeinde Münzbach realisiert: ein Areal von ca. 1000 qm wurde umzäunt und unter Strafandrohung für 5 Jahre von jedem kulturellen Eingriff ausgegrenzt. Eine fix installierte Überwachungskamera nahm (sofern sie funktionierte) im 15-Minuten-Intervall Einzelbilder der Zone auf. Das Clip zeigt eine geraffte Auswahl des in den fünf Jahren entstandenen Filmmaterials.
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