Zsuzsanna Werner:
THE WAY TO M
"the way to M" ist ein postmodernes Roadmovie durch verschiedenartige Welten und Dimensionen. Ein digitaler Arbeiter begibt sich auf eine innere Reise durch seine perplexe Welt, in der ihn Polygon-Mesh-Helden bis zu populärkulturellen Quintessenzen begleiten und verfolgen. Die Wahrnehmungen fließen zu traumhaften Mustern, durch die hindurch der Weg in andere Sphären führt. Gleich den Bildern hält auch die Musik keine Grenzen ein und vernäht digitale und auditive Landschaften. Der Soundtrack von Alexander Hengl (theclosing) erzeugt mit den Bildern eine verführende kaleidoskopische Verschränkung.
Eröffnungsansprache von Franziska Bruckner zu
"The Way to M":
In Zsuszanna Werners „The Way To M“ gleicht die Irritation einer fortdauernden Frage, auf die es keine Antworten gibt. Nur Motive, die aus dem jeweils vorgegebenen Rahmen fallen. „Vorgegebener Rahmen“ – das klingt so, als hätte der Film einen. Dabei bricht er mit jedem Bild aus, macht neugierig, spitzt an und elektrisiert mit einem Soundtrack, der nicht illustriert, sondern überrascht. (Jury-Begründung Asifa Austria Award 2011)
Die Handlungsstränge des Films enden immer wieder abrupt, lassen neuen surrealen Welten ihren Lauf, um anschließend wieder unvermittelt an der vorherigen Szene anzuschließen. Diese offene Erzählform erinnert stellenweise an die preisgekrönte Animation „Please Say Something“ von David O´Reilly, der ebenfalls Szenen durch Störbilder abrupt beendet. Während O´Reilly aber die dysfunktionale Beziehung zwischen einer Katze und einer Maus schildert, erzählt „The Way to M“ eine Suche nach... ja nach was eigentlich: einer Maus, einer Muse oder einfach nur nach guter Musik?
Die Bildsprache eröffnet ebenfalls ganz eigenständige Welten: Zsuzsanna Werner, die sowohl bildende Kunst, als auch Architektur studiert und diesen Film als Diplomprojekt an der Akademie der bildenden Künste realisiert hat, entwickelt ein farbenfrohes Meer an surrealistisch anmutenden Szenerien und Figuren, die jede für sich einen eigenen Bild-Kosmos bildet.
Auch bei den Animationstechniken bietet sich den ZuschauerInnen ein Sammelsurium verschiedenster Stile. Am Computer generierte 2D-Animationen folgen 3D-Animationen und umgekehrt, darunter mischen sich analoge Phasenanimationen, die mittels einfachem Bleistift angefertigt wurden.
Sind auf der dramaturgischen bzw. Bildebene viele Irritationen zu bemerken, so fügen sich Ton- und Bildebene überraschend feinfühlig und passend ineinander. Die Musikstücke der Gruppe „the closing“, bestehend aus Daniela Auer, Alexander Hengl und Lukas Lehner unterstützen nicht nur die futuristischen Stimmung, fast scheint es, dass die unterschiedlichen Musiksequenzen die einzelnen Szenen des Filmes mitbestimmen und beeinflussen.
Insgesamt ist „The Way to M“ ein anarchistischer Animationsfilm im besten Sinne, der auch bei mehrmaligen Sehen faszinierend bleibt.
Der Film wurde mit dem Asifa Austria Award –
Best Animation 2011 ausgezeichnet.
Der Soundtrack zu „the way to M“ ist auf dem amerikanischen Label Circle Into Square als freier Download erschienen:
www.circleintosquare.com/item/the-way-to-m