In ihrem textilen Animationsvideo „Säg gaad“ („Was du nicht sagst“) bedient sich Veronika Schubert lautschriftlich/handschriftlich festgehaltener Dialektbegriffe. Ihre Vorarlberger Herkunft – sie stammt aus Lustenau, einem Ort, der als Stickereihochburg Wirtschaftsbeziehungen in die ganze Welt geknüpft hat - spiegelt sich in der ungewöhnlichen, gestickten Umsetzung dieses Videos wieder. Familienangehörige mehrerer Generationen wirkten an der Recherchearbeit für dieses Video mit, um zum Teil bereits ausgestorbene sprachliche Wendungen zu sammeln und niederzuschreiben. Nach und nach bilden sich im Video wie von Geisterhand gestickte Umrisslinien von Wörtern. Weiße Fäden zeichnen die Wörter nach, die losen Fadenenden flattern und flirren vor dunklem Hintergrund. Diese Umrisse werden, vergleichbar mit einem musikalischen Kanon, zeitlich versetzt immer wieder aufs Neue geformt und überlagern die vorherigen. Durch diese ständige Überschreibung wird sichtbar, wie lebendig Sprache ist und wie stark sich ihre Erscheinungsform im Laufe der Zeit zu verändern vermag.
Am 2.8.2012 um 19:00 präsentiert Veronika Schubert persönlich ihre Asifakeil-Installation „Säg gaad“ und eine Auswahl ihres Filmschaffens im Raum D im quartier21/MQ.
Veronika Schubert
Geboren 1981 in Österreich. Studium von Experimental Visual Art an der Kunstuniversität Linz. Seit 2009 lehrt sie Animation an der Akademie der bildenden Künste in Wien. In ihren Videoarbeiten kombiniert Veronika Schubert elektronische mit handgemachten Techniken. Ihr leidenschaftliches Verhältnis zur Sprache ist in fast allen Arbeiten deutlich zu erkennen. Veronika Schubert lebt in Wien.